Claudio Osele spezialisierte sich als Forscher und Dirigent auf die Musik des 18. Jahrhunderts. Dank seiner wissenschaftlichen Arbeit entdeckte er in europäischen Bibliotheken und Archiven eine Fülle von der Nachwelt vergessener Werke aus jener Zeit. Um sie auf der Theaterbühne und im Konzertsaal erlebbar und auf CD hörbar zu machen, gründete Claudio Osele 2001 das Orchester Le Musiche Nove. Seitdem erweckten er und sein Ensemble viele ungerechtfertigt vergessene, spätbarocke und frühklassische Werke wieder zum Leben. Seine Arbeit bezeugt eine Serie von CD-Aufnahmen gemeinsam mit der Sängerin Cecilia Bartoli, für die er auch als musikalischer Ratgeber arbeitete. Aus dieser Kooperation entstanden Projekte wie das «Vivaldi Album», «Opera Proibitia», das «Salieri Album» und «Gluck’s Italian Arias». Ein umfassendes Projekt Oseles widmete sich der Wiederentdeckung von Musik der Komponisten der so genannten Neopolitanischen Schule, welches viele Konzerte und die CDs «Lava» und «Colori d’amore» hervorbrachte und Welt-Ersteinspielungen von Musik Alessandro Scarlattis, Antonio Caldaras, Riccardo Broschis, Nicola Matteis’ und Giovanni Battista Bononcinis umfasst. Claudio Oseles Aufnahme der Serenata «Marc’Antonio e Cleopatra», die beim Label Deutsche Harmonia Mundi/Sony mit den Sängerinnen Vivica Genaux und Francesca Lombardi Mazzulli erschien und mit «Le Diamant d’opéra» des «Opéra»-Magazins und fünf Sternen des «BBC Music Magazine» ausgezeichnet wurde, markierte den Beginn einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Werk Johann Adolf Hasses. Sie fi ndet ihre Fortsetzung mit einer Aufnahme von Kantaten und Sonaten des Komponisten als Weltpremiere sowie der Aufführung von «La Semele o sia la richiesta fatale» nun in Innsbruck. Mit dieser Produktion feiert Claudio Osele sein Debüt bei den Festwochen der Alten Musik.
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