Andrea Marcon ist einer der renommiertesten Musiker*innen und Spezialist*innen auf dem Gebiet der Alten Musik und der Klassik. Geboren im norditalienischen Treviso, studierte er an der Schola Cantorum in Basel u. a. bei Jean-Claude Zehnder, Hans Martin Linde und Jordi Savall sowie bei Luigi Fernando Tagliavini, Hans Van Nieuwkoop, Jesper Christensen, Harald Vogel und Ton Koopman.
Er gewann 1986 den ersten Preis beim Orgelwettbewerb in Innsbruck und 1991 den ersten Preis für Cembalo in Bologna. Heute ist Andrea Marcon international anerkannt als führender Interpret für Musik des Barocks, der Klassik und Frühromantik. Darüber hinaus gibt er sein Wissen an Studierende an Konservatorien und Universitäten in aller Welt weiter und ist Professor für Cembalo, Orgel und Interpretation an der Schola Cantorum Basiliensis.
1997 gründete Andrea Marcon das Venice Baroque Orchestra (VBO), das heute zu den führenden Barockensembles der Welt gehört. Seit 2009 ist er künstlerischer Leiter des La Cetra Barockorchester & Vokalensemble Basel. Tatsächlich begann seine Partnerschaft mit dem La Cetra Barockorchester Basel bereits 1999 mit dem allerersten Konzert des Ensembles. Seither führt er es von Höhepunkt zu Höhepunkt mit hochgelobten Inszenierungen von Opern und Balletten am Theater Basel sowie im Rahmen von internationalen Konzerttourneen mit Stars wie Magdalena Kožená oder Patricia Petibon.
Seit vielen Jahren gastiert Andrea Marcon in allen bedeutenden Konzertsälen weltweit. Er musiziert mit führenden Sänger*innen und mit bekannten Instrumentalsolist*innen. Als Gastdirigent arbeitet er regelmäßig in der Neuen Oper Frankfurt und beim Festival d’Aix-en-Provence und wurde von den Berliner Philharmonikern, den Rundfunkorchestern des BR, WDR, HR, NDR und RSB, dem Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, dem Danish National Orchestra, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Luzern Sinfonie Orchester, den Münchner Philharmonikern, den Bamberger Symphonikern, der Camerata Salzburg und dem Mahler Chamber Orchestra eingeladen.
Andrea Marcon wurde für seine Aufführungen von Marcellos «Il trionfo della Musica e della Poesia»; Vivaldis «Orlando furioso», «Atenaide», «Tito Manlio», Gloria, Magnificat, «Juditha triumphans»; Cavallis «Calisto e Giasone»; Monteverdis «L’Orfeo» und Vespern; Händels «Messias», «Ariodante» und «Alcina» sowie Bachs Kantaten und h-Moll-Messe gefeiert. Sein Repertoire umfasst auch Haydn-, Mozart-, Beethoven- und Schubert-Sinfonien, frühe Rossini-Opern wie Sinfonien von Brahms und Mahler.
Über 75 oft preisgekrönte Aufnahmen als Dirigent, Cembalist und Organist dokumentieren das reiche Repertoire, mit dem er sich bis heute beschäftigt. Für seine Aufnahmen als Organist und Cembalist wurde er viermal mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Auch seine Aufnahmen als Dirigent wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Diapason d’Or, Choc du Monde de la Musique, dem Vivaldi-Preis der Cini-Stiftung, dem ECHO Klassik, dem Edison Prize, dem International Classical Music Award und zwei Grammy-Nominierungen.
Im Jahr 2021 durfte sich Andrea Marcon über die Verleihung des Händel-Preises freuen. Die Auszeichnung der Stadt Halle wird im Rahmen der Händel-Festspiele vergeben.