Deda Cristina Colonna ist Regisseurin und Choreografin. Ihr bevorzugtes Repertoire ist die Oper des 17. und 18. Jahrhunderts sowie zeitgenössisches Musiktheater. Die Arbeit ist stark beeinflusst von ihrer eigenen Bühnenerfahrung als Tänzerin und Schauspielerin. Ihre besondere Expertise liegt im Barocktanz, in der rhetorischen Gestik und im historisch informierten Schauspiel. Ausgehend von einer historisch informierten Bühnenpraxis sucht ihre Regie den Kontakt zum heutigen Publikum.
Deda Cristina Colonna erwarb Abschlüsse im Ballett am Civico Istituto Musicale Brera (Novara) und an der École Supérieure d’Etudes Chorégraphiques (Paris). Sie schloss ihre Studien an der Sorbonne (Paris) ab und spezialisierte sich auf Renaissance- und Barocktanz. Außerdem absolvierte sie die Schauspielschule des Teatro Stabile di Genua und spielte in Produktionen von Shakespeare bis Cechov und Genet in Italien, Frankreich und Deutschland. Sie arbeitete mit der Kompanie «Theater der Klänge» (Düsseldorf) und war Solistin und Gastchoreografin bei der New York Baroque Dance Company.
Ihre Forschungen zum Barocktanz führten zu Publikationen in Fachzeitschriften und Kongressberichten.
Sie hat zahlreiche Produktionen inszeniert und choreografiert, darunter in Kopenhagen, Drottningholm, New York, Florenz, Potsdam, Buenos Aires, Schwetzingen und Innsbruck, wo sie 2010 mit «Ottone in villa» von Vivaldi ihr Regiedebüt gab und 2015 mit «Armide» von Lully zurückkehrte.
Seit über 25 Jahren unterrichtet sie Barocktanz, Gestik und Schauspiel in Kursen und Meisterklassen an Institutionen in Italien und im Ausland. Von 2008 bis 2013 war sie die Leiterin der Tanzschule des Civico Istituto Musicale Brera in Novara und im Jahr 2014 Gastprofessorin an der Universit Stockholm für Performing Premodernity. Seit 2021 ist sie Direktorin der Tanzschule der Accademia G. Marziali in Seveso, unterrichtet Bühnenregie für Musiktheater an der Accademia A.M.O., Teatro Coccia, Novara sowie an der Schola Cantorum Basiliensis Gestik und historische Schauspieltechniken. Seit dem Herbstsemester 2023-24 ist sie auch für den Bereich Oper (Opernfabrik) an der Schola Cantorum Basiliensis zuständig.
Deda Cristina Colonna gewann den Jan Kiepura Theaterpreis 2022 als beste Regisseurin für die Regie und Choreografie von «Castor et Pollux» von Rameau an der Warschauer Kammeroper 2021. Sie ist Präsidentin des Kulturvereins La Terza Prattica, mit dem sie Aufführungen, Konzerte und Werke über den philologischen Ansatz des alten Repertoires hinaus entwickelt, sowie Mitglied der Accademia degli Intermedi, einer italienischen Studiengruppe für frühen Tanz.
Sie arbeitet auf Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch.