Leila Schayegh ist in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Sie studierte zunächst moderne Violine, bevor sie zum historischen Instrument wechselte. Seither ist sie nicht mehr aufzuhalten und gilt heute als einer der wichtigsten Namen der Alten Musikszene. Auf der Bühne besticht sie durch eine große Expressivität und Energie, mit der sie das Publikum in ihr Spiel hineinzuziehen weiß. Mittlerweile reicht ihr Repertoire von den ersten Anfängen der Violinliteratur um 1600 in tiefer Brusthaltung bis weit in die Hochromantik hinein. Nebst dem Kernrepertoire um Bach, Vivaldi, Mozart oder Brahms setzt sie sich gerne für Werke ein, die zu Unrecht im Schatten der heute bekannten Namen stehen. So legte sie 2017 eine vielbeachtete CD mit den Sonaten von Carlo Farina vor und beendete 2020 zusammen mit La Cetra Basel die Gesamtaufnahme der Concerti von Jean-Marie Leclair, die enthusiastisch aufgenommen wurde.
Als Solistin ist Leila Schayegh international gefragte Künstlerin der großen Festivals und leitet als Gast regelmäßig sowohl Ensembles für Alte Musik als auch moderne Orchester. Eine enge musikalische Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Cembalisten, Organisten und Dirigenten Jörg Halubek. Die beiden bespielen die Bühnen als Duo und haben zusammen mehrfach ausgezeichnete Aufnahmen veröffentlicht, zumeist mit obligatem Repertoire für Violine und Tasteninstrumente. Ab der Klassik übernimmt der österreichische Pianist Christoph Berner den Part am Hammerflügel. Weitere wichtige Partner in Konzerten und Aufnahmen sind Stephan MacLeod und Gli Angéli Genève sowie Václav Luks und das Collegium 1704. 2019 gründete Leila Schayegh ihr eigenes Ensemble La Centifolia, mit welchem sie ihre Programme bis zur Orchesterbesetzung erweitert.
Schayeghs Aufnahmen werden regelmäßig preisgekrönt – zu den Auszeichnungen zählen mittlerweile mehrfach der Diapason de l’année, der Diapason d’Or, der Editor’s Choice von Gramophone sowie die Bestenliste des Deutschen Schallplattenpreises.
Ihre Kenntnisse und Erfahrung gibt Leila Schayegh seit 2010 als Professorin an der Schola Cantorum Basiliensis weiter, wo sie als Nachfolgerin von Chiara Banchini eine Klasse für Violine in alter Mensur leitet und ihre Erfahrung an eine jüngere Generation weitergibt: eine große Expressivität basierend auf einer umfassenden Kenntnis der historischen Quellenlage.