Jörg Halubek ist als Spezialist für Alte Musik vornehmlich im Bereich historischer Tasteninstrumente sowie der Oper des Hoch- und Spätbarocks tätig.
Als Dirigent gilt Halubeks Interesse besonders der dramatischen Aktualität der alten Stoffe. Daher ist es ihm ein Anliegen, in die Zusammenarbeit mit Regisseuren zu investieren und Flexibilität für dramatische Konzepte mitzubringen. Die Werke aus dem Geist ihrer Entstehung zu begreifen, bildet für ihn die Basis, die Freiheiten der Alten Musik interpretatorisch für neue Lesarten auszuschöpfen – musikalisch als auch szenisch. Kostproben dieser Arbeit waren in den letzten Jahren u. a. an der Komischen Oper Berlin, am Nationaltheater Mannheim, am Staatstheater Kassel, bei den Händel-Festspielen Halle, bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, am Opernhaus Wuppertal und in der Liederhalle Stuttgart zu erleben, wo Halubek u. a. mit den Regisseuren Harry Kupfer, Calixto Bieito, Lorenzo Fioroni, Markus Bothe, Stephan Müller und Jochen Biganzoli zusammenarbeitete.
Mit Il Gusto Barocco, seinem 2008 in Stuttgart gegründeten Barockorchester erschienen zuletzt auf CD: «Cleofida», eine Bearbeitung von Händels «Poro» durch Georg Philipp Telemann sowie die Oper «Adonis» von Johann Sigismund Kusser, die dieser um 1700, während seiner Zeit als Kapellmeister am herzoglichen Hof zu Stuttgart komponierte (beide in Koproduktion von SWR2 und cpo). Als derzeit jüngste Einspielung folgte im April 2024 mit «Sonata & Concertos» bereits das vierte Album der 2021 bei Berlin Classics begonnenen Bachserie.
Neben seiner Tätigkeit als Dirigent ist Jörg Halubek seit dem Gewinn des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs in Leipzig 2004 als Cembalist und Organist im In- und Ausland tätig. Seine Expertise im Umgang mit Alter Musik belegen die preisgekrönten Einspielungen von Werken für Tasteninstrumente und Violine von Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bach (2016 bzw. 2014) mit der Barockgeigerin Leila Schayegh.
2019 startete er sein multimedial angelegtes Projekt «Bach Organ Landscapes», eine Gesamteinspielung der Orgelwerke Bachs an Originalinstrumenten mit online zugänglichem Zusatzmaterial.
Der Professor für Historische Tasteninstrumente an der Musikhochschule Stuttgart studierte Kirchenmusik, Orgel und Cembalo in Stuttgart und Freiburg bei Jon Laukvik und Robert Hill. An der Schola Cantorum Basiliensis spezialisierte er sich bei Jesper Christensen und Andrea Marcon auf die historische Aufführungspraxis.