Stephen Taylor wurde in Birmingham (UK) geboren und studierte Englische Literatur am Trinity College in Cambridge. Er war Produktionsassistent für Persönlichkeiten wie Francesca Zambello, Matthias Langhoff und Pierre Strosser, dessen «Ring des Nibelungen» er von der ursprünglichen Produktion am Théâtre du Châtelet in Paris bis zur ersten australischen Gesamtproduktion des Zyklus 1998 in Adelaide begleitete. Über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren hat er neben den im Folgenden genannten Opernproduktionen regelmäßig mit den jungen Künstler*innen des Atelier Lyrique und der Académie der Opéra national de Paris gearbeitet. An der Opéra National de Lyon hat er u. a. Mozarts «Idomeneo» unter der Leitung von Louis Langrée inszeniert. Seine Inszenierung von Brittens «The Rape of Lucretia» für die Jeunes Voix du Rhin der Opéra National du Rhin wurde 2001 in Colmar, Mulhouse und Straßburg aufgeführt und am Théâtre de l’Athénée in Paris und am Centre Dramatique National d’Hérouville (Comédie de Caen) wiederaufgenommen. Für das Festival des Nuits Romantiques du Lac du Bourget 2003 führte er Regie bei einer Neuinszenierung von Donizettis «Don Pasquale» am Théâtre du Casino in Aix-les-Bains.
Er war Wiederaufnahmeleiter für die Inszenierung von Wagners «Ring» am Mariinsky-Theater unter der musikalischen Leitung von Valery Gergiev in Sankt Petersburg, am Bolschoi-Theater in Moskau, in Seoul und in Tokio. Im Jahr 2006 inszenierte er den «Frühling» von Franz Lehàr an der Opéra Comique in Paris und am Théâtre de Suresnes. Im Jahr 2007 wurde seine halbszenische Inszenierung der Liebesszenen aus Brittens «A Midsummer Night’s Dream» im Palais Garnier. Für die Opéra national de Paris folgte mit Béatrice et Bénédict eine weitere halbszenische Inszenierung sowie eine umfassendere Adaption von Shakespeares «Much Ado about Nothing» in seiner eigenen Bearbeitung der Dialoge von Hector Berlioz. An der Staatsoper Prag inszenierte er 2008 eine Neuproduktion von Wagners «Der Fliegende Holländer» und 2009 eine Neuproduktion von Verdis «Il Trovatore» am Grand Théâtre in Genf.
Im Juni 2009 inszenierte er die französische Erstaufführung von Martinůs «Mirandolina» für das Atelier Lyrique der Opéra national de Paris im MC93 Maison de la Culture de Seine-Saint-Denis in Bobigny, gefolgt von Mozarts «La finta giardiniera» im Jahr 2012. Im Amphithéâtre der Opéra-Bastille inszenierte er 2014 die Uraufführung von «Maudits les Innocents» nach einem Libretto von Laurent Gaudé und einer vierhändigen Partitur der Komponisten Mikel Urquiza, Julian Lembke, Didier Rotella und Francisco Alvarado.
Er inszenierte Humperdincks «Hänsel und Gretel» für Escales Lyriques auf der Ile d’Yeu und inszenierte dreizehn Produktionen für die Westminster Opera Company in London und in der Region Charentes-Maritime in Frankreich, darunter Purcells «Dido and Aeneas», sowie zuletzt Puccinis La Bohème, Mozarts «Die Zauberflöte» und «Le Nozze di Figaro».