Tobie Miller, kanadische Drehleier-Spielerin, Blockflötistin und Sängerin, wuchs in einer Familie klassisch gebildeter Musiker*innen auf. Nach einem Studium der Aufführungspraxis Alter Musik an der McGill University in Montreal zog es sie nach Basel in der Schweiz, wo sie ihre Studien an der renommierten Schola Cantorum Basiliensis fortführte. Ihre Arbeit in Basel wurde von Stipendien des Kanadischen Kulturrats und des J.B.C. Watkins Award unterstützt. Darüber hinaus erhielt sie 2011-2012 ein weiteres Stipendium des Kanadischen Kulturrats für ihre Arbeit auf der barocken Drehleier und ihre Transkriptionen Bach’scher Solowerke für Cello und Violine für die Drehleier, von denen 2018 eine Auswahl beim Label Raumklang auf CD erschien.
Inzwischen ist Tobie Miller dauerhaft in Basel zu Hause, wo sie weiterhin konzertiert und CDs einspielt, solistisch und mit verschiedenen Ensembles, wie dem Ensemble Baroque de Limoges (Einspielung der Concerti von Haydn und Mozart für das Label Laborie), Les Musiciens de Saint Julien (Aufnahmen für Alpha), Per-Sonat (für das Label Christophorus), Le Miroir de Musique (Ricercar), Leones (Christophorus und Naxos), und natürlich mit ihren eigenen Gruppen, La Rota und Ensemble Danguy. Die Debut-CD des Ensemble Danguy, «La Belle Vielleuse», mit Sonaten des 18. Jahrhunderts für die Drehleier, erschien 2017 bei Ricercar und wurde von der Kritik mit großem Lob bedacht. Es folgten 2019 «Les Saisons amusantes» mit Nicolas Chedevilles Bearbeitungen von sechs Konzerten aus Vivaldis Il cimento dell’armonia e dell’inventione op. 8 für Drehleier und Ensemble und schließlich 2024 «Le Berger innocent» mit Instrumentalwerken und Kantaten unter Beteiligung der Sopranistin Monika Mauch.
Als eine der ganz wenigen Drehleier-Spielerinnen, die über die Alte Musik zu diesem Instrument kamen, gilt Tobie Miller heute als herausragende Virtuosin auf der barocken Drehleier und konzertiert in diversen Formationen; unter anderem im Duo mit einem weiteren Drehleier-Spieler, aber auch mit bekannten Dirigenten, wie Jordi Savall, Christophe Coin und Wieland Kuijken. Neben ihrer intensiven Konzerttätigkeit unterrichtet sie jedoch auch regelmäßig bei Workshops und Festivals wie dem Over the Water Hurdy Gurdy Festival (2005-2010), Les Journées de La Flûte à Bec (2006), Asociaciòn Ibérica de la Zanfona (2010, 2015), Sherborne Early Music Society (2015) und an der Schola Cantorum Basiliensis (2008, 2012). Im Jahr 2015 war sie außerdem als Solistin zum 11. Internationalen Zona de la Zanfona Festival in Galizien eingeladen.