Jürgen Flimm studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Soziologie in seiner Heimatstadt Köln, wo er 1979 Intendant des Schauspiels wurde. 1985 wechselte er ans Thalia Theater nach Hamburg, das er 15 Jahre lang leitete. Mit einer Inszenierung von Luigi Nonos «Al gran sole carico d’amore» 1978 in Frankfurt begann Flimms Arbeit für die Oper. 1990 arbeitete er anlässlich einer Produktion von Mozarts «Così fan tutte» in Amsterdam zum ersten Mal mit Nikolaus Harnoncourt zusammen, der fortan sein wichtigster künstlerischer Partner wurde. Zu herausragenden Operninszenierungen Flimms zählen Wagners «Der Ring des Nibelungen» bei den Bayreuther Festspielen, Verdis «Otello» unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, Mozarts «La clemenza di Tito» an der Wiener Staatsoper, Puccinis «Manon Lescaut» am Mikhailovsky Theater in St. Petersburg und Rossinis «Otello» am Teatro alla Scala in Mailand. 1987 begann seine Regietätigkeit bei den Salzburger Festspielen mit Raimunds Schauspiel «Der Bauer als Millionär», dem viele weitere Produktionen auf der Schauspiel- und Opernbühne folgten, u. a. von der Oper «L’incoronazione di Poppea» gemeinsam mit Harnoncourt im Monteverdi-Gedenkjahr 1993. Von 2002 bis 2004 war Flimm bei den Salzburger Festspielen Leiter des Schauspiels und von 2007 bis 2010 deren Intendant. Diese Funktion hatte er ebenfalls von 2005 bis 2008 bei der Ruhrtriennale und von 2010 bis 2018 an der Berliner Staatsoper Unter den Linden inne. Nach deren Umbau wurde das Haus mit seiner Inszenierung der Produktion «Zum Augenblicke sagen: Verweile doch!» mit der Musik Schumanns zu «Szenen aus Goethes Faust» wiedereröffnet. Von Flimms Buchveröffentlichungen seien «Götterdämmerung» (Propyläen Verlag), «Theatergänger» und «Theaterbilder» (Steidl Verlag) sowie «Das Salzburger Kapitel» und «Die gestürzte Pyramide» (Müry Salzmann Verlag) hervorgehoben. «Didone abbandonata» ist Jürgen Flimms erste Inszenierung bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik.
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