Céline Scheen belegte am Konservatorium in Verviers die Fächer Flöte und Gesang. Auch wenn der Jugendtraum der Belgierin war, französische Chanson oder Rocksängerin zu werden, besuchte sie am Königlichen Konservatorium Mons die Fächer klassischen Konzert- und Operngesang. Sie setzte ihre Studien am Brüsseler Konservatorium, an der Brüsseler Chapelle musicale Reine Elisabeth und an der Guildhall School of Music in London bei Vera Rosza fort, die sie überzeugte, sich der Alten Musik zu widmen. Bekanntheit erlangte Scheen, als sie mit Musica Antiqua Köln unter der Leitung von Reinhard Goebel für das Label Deutsche Grammophon an einer viel beachteten Aufnahme zu Gérard Corbiaus Film „Le Roi Danse“ mitwirkte. Seither trat sie mit einem breiten Repertoire in zahlreichen Opernproduktionen u. a. am Grand Théâtre du Luxembourg, Théâtre de Caen und Opérra du Rhin auf, so in den Partien der Thérèse in Poulencs „Les mamelles de Tirésias“, Frasquita in Bizets „Carmen“, Grilletta in Haydns „Lo speziale“, Zerlina in Mozarts „Don Giovanni“ und Philonoé in Lullys „Bellérophon“. Unter der Leitung von René Jacobs hörte man sie im Brüsseler Opernhaus La Monnaie in Glucks „Alceste“, Cavallis „Eliogabalo“ und Mozarts „Die Zauberflöte“.
Als Konzertsängerin sang sie Solopartien in Werken von Bach und Mozart bis Fauré und Orff. Sie konzertierte gemeinsam mit Ensembles wie Musica Antiqua Köln, Il Fondamento, Ricercar Consort, Capella Mediterranea, La Fénice, La Cetra Barockorchester Basel, Les Talens Lyriques und Le Concert des Nations sowie mit Musikern wie Leonardo García- Alarcón, Jean Tubéry, Andrea Marcon, Christophe Rousset und Jordi Savall. Konzerttourneen führten die Sängerin in die musikalischen Zentren Europas, nach Neuseeland und in die New Yorker Carnegie Hall.
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