Gunar Letzbor studierte Komposition, Dirigieren und Violine in Linz, Salzburg und Köln. Die Bekanntschaft mit Nicolaus Harnoncourt und Reinhard Goebel veranlasste ihn, sich eingehend mit der Interpretation und Spielpraxis Alter Musik auseinanderzusetzen. Er musizierte in den Ensembles Musica Antiqua Köln, Clemencic Consort, La Folia Salzburg, Armonico Tributo Basel sowie der Wiener Akademie und war in den vier Letztgenannten mehrere Jahre erfolgreich als Konzertmeister tätig. Bei zahlreichen Konzertreisen durch Europa, die USA und Japan tritt Letzbor regelmäßig als Solist in Violinkonzerten und mit Recitals mit großem Erfolg in Erscheinung. Mit den Musiker*innen des Ensembles Ars Antiqua Austria versucht er, der klanglichen Vielfalt der Barockmusik durch Erarbeitung eines spezifisch österreichischen Streicherklanges Ausdruck zu verleihen.
Seine CD-Aufnahmen der Violinsonaten und Rosenkranz-Sonaten von Biber wie auch die Einspielungen mit Werken von Schmelzer, Vejvanovsky, Muffat, Weichlein, Aufschnaiter, Mozart, Caldara, Bononcini und Viviani wurden mehrfach ausgezeichnet.
Gunar Letzbor ist ein begehrter Lehrer für Barockvioline und unterrichtete u. a. an den Musikhochschulen von Lübeck und Wien. Als Dozent in Sommerseminaren für historische Aufführungspraxis bzw. Spielpraxis alter Instrumente gibt er seine Erfahrungen aus seiner Tätigkeit als Ensembleleiter und Solist an junge Musiker*innen weiter. Für seine Interpretation der «Capricci Armonici» von G. B. Viviani bekam er einen «Cannes Classical Award» verliehen. Besonderes Aufsehen erregten die Ersteinspielungen der Violinsolosonaten von Vilsmayr, Mealli und Westhoff.
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