Festwochen präsentieren Programm für 2020
Berühmte Operngeschichten in unbekannten Vertonungen bei den 44. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Countertenor Franco Fagioli feiert Festwochen-Debüt. Über 50 Veranstaltungen mit mehr als 500 Künstlerinnen und Künstlern.
Heute haben die Verantwortlichen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik (Intendant Alessandro De Marchi, Geschäftsführer Markus Lutz, Betriebsdirektorin Eva-Maria Sens) das Festival-Programm für die Saison 2020 veröffentlicht. Lobende Worte zum neuen Programm gibt es von Landesrätin Beate Palfrader: „Mit einem ambitionierten Programm wollen die Festwochen auch 2020 dem Publikum wieder die vielen Facetten der Alten Musik näher bringen und sorgen als ein kulturelles Aushängeschild dafür, dass sich der Ruf Innsbrucks und Tirols als Zentrum der Alten Musik weiter festigt.“ Ebenso wertvoll schätzt Bürgermeister Georg Willi den Stellenwert des Festivals ein: „Mit den Festwochen der Alten Musik verfügt Innsbruck über ein musikalisches Juwel, das Jahr für Jahr viele LiebhaberInnen, KünstlerInnen wie Fans, von Renaissance- und Barockmusik anzieht.“
Eines dieser Schmuckstücke ist die Oper „Leonora“ von Ferdinando Paër, die Intendant Alessandro De Marchi 2020 auf die Bühne bringt. Die Oper erzählt dieselbe Geschichte wie Beethovens „Fidelio“, allerdings hat Paër den Stoff bereits ein Jahr vor Beethovens Opernhit vertont. Im Beethoven-Jahr dirigiert De Marchi zudem dessen Messe in C-Dur im Innsbrucker Dom. Noch vor der „Erfindung“ der Oper waren am Medici-Hof in Florenz sogenannte Intermedien, szenisch-musikalische Zwischenspiele zu Aufführungen von Sprechtheaterstücken, groß in Mode. Zum Schauspiel „La pellegrina“ erschufen sieben Komponisten wunderbare „Mini-Opern“, die von den Festwochen nun im Tiroler Landestheater neu belebt werden. Der Sängernachwuchs wiederum widmet sich 2020 im Rahmen der Barockoper:Jung Alessandro Melanis „L’empio punito“. Dabei handelt es sich um die erste Vertonung des „Don Giovanni“-Stoffes, den Mozart 120 Jahre nach Melani zu einer der populärsten Opern machte.
Im Juli und August 2020 darf sich das Konzertpublikum auf Künstlerinnen und Künstler mit Können, Rang und Namen freuen. Festwochen-Premiere feiert unter anderem der Star-Countertenor Franco Fagioli, ein Wiedersehen gibt es mit dem Cembalisten Christophe Rousset, dem Consort des Freiburger Barockorchesters und der Accademia Bizantina. In den vier Ambraser Schlosskonzerten warten zum Auftakt der Festwochen geheime Gesänge, mystische Tänze und Kammermusik mit besonders verlockenden Geschmacksnoten. Nach dem Erfolg bei den vergangenen Festwochen stehen überdies erneut drei Überraschungskonzerte auf dem Spielplan. Zum Abschluss des Konzertreigens der Festwochen stellt Vincenzo Capezzuto in einem Open-Air-Konzert im Innenhof der Theologie die für Innsbruck obsolete Frage: „Who’s afraid of Baroque?“.