Mathilde Ortscheidt gewinnt den 14. Cesti-Wettbewerb
Am Sonntagabend ging im Haus der Musik Innsbruck der 14. Internationale Gesangswettbewerb für Barockoper «Pietro Antonio Cesti» der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik zu Ende. In einem hochklassigen Finalkonzert konnte sich die Mezzosopranistin Mathilde Ortscheidt aus Frankreich gegenüber ihren Mitbewerber*innen durchsetzen. Den zweiten Platz erreichte die britische Sopranistin Charlotte Bowden. Auf Platz drei landete Bariton Giacomo Nanni aus Italien. Den Publikumspreis gewann der französische Bassbariton Alexandre Baldo und den Nachwuchspreis heimste Sopranistin Neima Fischer aus Deutschland ein.
In diesem Jahr meldeten sich knapp 200 Kandidat*innen aus 43 verschiedenen Ländern zum Wettbewerb an, um ihr Gesangstalent unter Beweis zu stellen. Nach der ersten Vorauswahl traten 99 Kandidat*innen zum Wettsingen in Innsbruck an. Neun Teilnehmer*innen schafften es am Ende ins Finale, wo sie im Haus der Musik Innsbruck vor die Jury und das Publikum traten.
Als Pflichtprogramm für das Finale mussten die Sänger*innen u. a. eine Arie aus Geog Friedrich Händels Oper «Arianna in Creta» präsentieren. Im nächsten Jahr wird diese Oper im Rahmen der Barockoper:Jung bei den Festwochen aufgeführt.
Mezzosopranistin Mathilde Ortscheidt aus Frankreich konnte die Jury mit der Arie «Dille, che nel mio seno serbo» aus «Arianna in Creta» von Georg Friedrich Händel und «Ferri, ceppi, sangue, morte» aus der Oper «L'incoronazione di Dario» von Antonio Vivaldi überzeugen. Auf Platz zwei landete die britische Sopranistin Charlotte Bowden. Den dritten Platz konnte sich der italienische Bariton Giacomo Nanni sichern. Den Publikumspreis bekam Bassbariton Alexandre Baldo aus Frankreich. Den Nachwuchspreis sowie den Sonderpreis, ein Engagement mit Il Gusto Barocco und Jörg Halubek, erhielt Sopranistin Neima Fischer aus Deutschland. Den Sonderpreis, ein Konzert im Rahmen der Resonanzen Wien, gewann Bariton Rory Green aus Irland. Ein weiterer Sonderpreis, ein Engagement im Rahmen des Festival della Valle d’Itria, ging an den französischen Tenor Antonin Rondepierre.
Die namhafte Jury unter dem Vorsitz von Sebastian Schwarz (Künstlerischer Leiter des Festivals della Valle d'Itria) setzte sich 2023 aus weiteren Fachleuten der Opern- und Konzertwelt zusammen: Alessandro De Marchi (Intendant der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik), Ottavio Dantone (des. Musikalischer Leiter der Innsbrucker Festwochen), Nicole Braunger (Operndirektorin beim Badischen Staatstheater Karlsruhe und Künstlerische Leiterin der internationalen Händel-Festspiele Karlsruhe), Samantha Farber (Geschäftsführende Direktorin bei Sono Artists), Hein Mulders (Intendant der Oper Köln) und Susanne Schmidt (Casting Direktorin der Vlaamse Opera Antwerpen/Gent).
Der internationale Gesangswettbewerb für Barockoper Pietro Antonio Cesti wurde 2010 von Alessandro De Marchi ins Leben gerufen. Benannt nach dem italienischen Komponisten Pietro Antonio Cesti, der Innsbruck Mitte des 17. Jahrhunderts zu einem Zentrum der italienischen Oper nördlich der Alpen machte, richtet sich der Wettbewerb an junge Sängerinnen und Sänger aus aller Welt mit einer besonderen Begabung und Ausbildung für das überaus vielfältige Barockopernfach. Inzwischen gehört der Cesti-Wettbewerb zu den wichtigsten Gesangswettbewerben in diesem Bereich.
Zusätzlich zum begeisterten Publikum im Haus der Musik Innsbruck verfolgten einige tausend Zuseher*innen das Finalkonzert im Livestream.