Unter neuer Künstlerischer Leitung: Das Programm der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2024
Die Künstlerische Direktorin Eva-Maria Sens und der Musikalische Leiter Ottavio Dantone präsentierten heute Vormittag im Rahmen einer Pressekonferenz, gemeinsam mit dem Kaufmännischen Direktor Dr. Markus Lutz, dem Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle und dem Bürgermeister der Stadt Innsbruck Georg Willi, das Programm der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2024.
«Woher kommen wir und wohin gehen wir?», stellt die Künstlerische Leitung als Leitfrage allen Überlegungen ihres ersten gemeinsamen Programms voraus. Die 48. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik finden vom 21. Juli bis zum 30. August statt.
«Wir haben eine Vision: Die Innsbrucker Festwochen sind ein Ort der Erfüllung, der emotionalen Verankerung im Klang und des unbedingten Wunsches nach einer Wiederkehr für Publikum und Künstler*innen. Hierfür suchen wir den offenen Dialog zwischen der Vergangenheit und dem Heute. Dies ist der Ausgangspunkt für unsere Reise zu den musikalischen Entdeckungen, die noch auf uns warten. Mit unserem Programm 2024 loten wir die Eckpfeiler dieser Vision aus.» verkündeten die Künstlerische Direktorin Eva-Maria Sens und der Musikalische Leiter Ottavio Dantone voller Vorfreude.
Seinen Einstand als Musikalischer Leiter der Innsbrucker Festwochen feiert Ottavio Dantone mit einem «Concerto inaugurale»: Francesco Bartolomeo Contis «Il trionfo della Fama» erklingt unter seiner Leitung, intoniert von der Accademia Bizantina, dem neuen «orchestra in residence» der Innsbrucker Festwochen, La Stagione Armonica, NovoCanto und den Solist*innen Benedetta Mazzucato, Sophie Rennert, Nicolo Balducci, Martin Vanberg und Riccardo Novaro. Famas Blick rund um die Welt bildet den Ausgangspunkt für den Blick über den Tellerrand, zu den Fragen des menschlichen Daseins und der Weiterentwicklung gewohnter Gepflogenheiten.
Für die szenischen Produktionen wendet sich der Fokus gen Süden: Geminiano Giacomellis «Cesare in Egitto» eröffnet unter der Leitung von Ottavio Dantone den Opern-Reigen der Festwochen u. a. mit den Publikumslieblingen Arianna Vendittelli, Margherita Maria Sala und Filippo Mineccia. Als Regisseur konnte der international von Kritik und Publikum gefeierte Leo Muscato gewonnen werden. Andrea Marcon und das La Cetra Barockorchester beehren die Festwochen mit Christoph Graupners «Dido, Königin von Carthago». In der Inszenierung der Spezialistin für historische Aufführungspraxis, Deda Christina Colonna, wird Robin Johannsen in der Titelpartie die Besetzung hochkarätiger Sänger*innen (u. a. Andreas Wolf, Alicia Amo) anführen. In der Barockoper:Jung, Händels «Arianna in Creta», stellen Teilnehmer*innen des vergangenen Cesti-Wettbewerbs erneut ihr außergewöhnliches Talent unter Beweis.
Die Ambraser Schlosskonzerte wurden neu sortiert und finden nun jeweils am Freitag und Samstag statt. Eingeläutet werden sie am 26. Juli 2024 vom südafrikanischen Flötisten Stefan Temmingh.
Ihm folgen u. a. die Innsbrucker Hofmusik, der Bass Luigi De Donato, die Violinistin Leila Schayegh und der Cemblist Jörg Halubek.
Glanzvolle Festwochen-Momente werden, neben zahlreichen anderen Künstler*innen, Countertenor Jakub Józef Orliński, Tastenvirtuose Jean Rondeau, die Tiroler Harfenistin Margret Koell sowie die Cembalistin Elina Albach mit ihrem Ensemble Contiuum bescheren und neben der Accademia Bizantina sind weitere Spitzenensembles wie Il Pomo d'Oro, das Bach Collegium Japan, Collegium 1704 sowie die Akademie für Alte Musik Berlin in Innsbruck zu Gast.
Barocker Wahnsinn wird zeitgenössisch vertanzt («Dancing Madness»), den Ursprüngen der Carmina Burana kann gelauscht werden und so manch wundersames Instrument («Wondrous Machine») wird erklingen.
Neben den bewährten gibt es auch neue Formate zu entdecken: So findet beispielsweise das Treffen internationaler Jugendbarockorchester «youngbaroque» – 2022 erstmals in Innsbruck veranstaltet – ab 2024 im Rahmen der Innsbrucker Festwochen statt. Zudem ermöglichen die «Werkstattkonzerte», einen Blick in die Arbeit Dantones mit seinem Orchester und «Die blaue Stunde» bittet zum Konzert zwischen Tag und Nacht in den Hofgarten Innsbruck. In «Hörgeschichten» laden die Festwochen zu Gesprächen und Austausch über Interpretationsgeschichte und Hörgewohnheiten. Ein breites Angebot kostenfreier Formate, z. T. im öffentlichen Raum, rundet das umfangreiche und klangfarbenprächtige Programm ab.
«Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik bauen eine musikalische Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und machen mit ihrem hochkarätigen Programm die gesellschaftspolitische Relevanz kultureller Angebote sichtbar. Mit ihrer internationalen Strahlkraft zählen die Festwochen zu den Höhepunkten des Tiroler Kultursommers und setzen Maßstäbe in der Pflege der Alten Musik und der historischen Aufführungspraxis. Ich wünsche dem neuen künstlerischen Leitungsduo Eva-Maria Sens und Ottavio Dantone viel Erfolg und lade alle Musikinteressierten dazu ein, das reichhaltige Angebot der Festwochen anzunehmen.», so Landeshauptmann Anton Mattle.
Und Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi ergänzt: «Die ersten Festwochen unter neuer Leitung, das ist immer besonders spannend. Angesichts der künstlerisch-musikalischen Qualität des Teams an der Spitze der Festwochen werden wir auch 2024 das ein oder andere musikalische Juwel wiederentdecken und so manch Überraschendes erleben – im Originalklang und hervorragend präsentiert und interpretiert. Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik haben in den Jahren ihres Bestehens nicht nur den Weg in die Herzen der Fans Alter Musik gefunden, sie sind auch zur Visitenkarte der Musikstadt Innsbruck geworden.»
Die 48. Innsbrucker Festwochen umfassen insgesamt 56 Veranstaltungen, die an 31 Tagen an mehr als 15 Spielstätten in Tirols Landeshauptstadt und Umgebung stattfinden.
Tickets sind ab Montag, 11. Dezember 2023, an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Bereits ab Freitag, 01. Dezember, startet der exklusive Vorverkauf für Mitglieder des Freundeskreises.